Die Geschichte der Cursillobewegung

Es begann im Spanien der 1940er Jahre als Jugendbewegung

Die Katholische Jugend Spaniens kam in Bewegung, ein großer Aufbruch in eine neue Zeit war angedacht. So rief die KJ für August 1948 zur Wallfahrt nach Santiago de Compostela auf. In jahrelangen Vorbereitungen sollten Jugendleiter das geistige Rüstzeug bekommen, um die jungen Menschen zu mobilisieren, eine Wende von einer äußerlich „christlichen“ Gesellschaft zu echtem Christentum hin einzuleiten. Kurse für Pilgerführer waren Vorreiter der späteren „kleinen Kurse im Christsein“, der Cursillos.

Es geht weiter! „Ultreya“ – vorwärts!

Santiago, wo sich 1948 70.000 Pilger aus ganz Spanien versammelten, sollte ein markanter Höhepunkt, aber weder Anfang noch Endstation sein. Schon während der vorangehenden Jahre entwickelte sich die Diözese Mallorca zu einem Kernzentrum, wo herausragende Persönlichkeiten die Jugend begeisterten, vor allem Eduardo Bonnín als Laie und ab 1947 Bischof Juan Hervàs, dem der Ruf vorauseilte, ein “Bischof der Jugend“ zu sein. Der erste Cursillo, der offiziell als solcher gezählt wird, fand vom 7. bis 10. Jänner 1949 im Wallfahrtsort San Honorato, auf Mallorca statt. Schon damals – so die Legende – wurde das damals sehr populäre Lied „de colores“ gesungen. Der Titel bedeutet „farbenfroh“ und erhielt Bedeutung als Motto und als Programm. So ist insbesondere der Regenbogen mit seinen Farben zum Symbol für Freude am Leben als Christ und für Einheit in der Verschiedenheit geworden.

cursillo – eine Erfolgsgeschichte

In den folgenden Jahren breitete sich der „kleine Kurs“ auf dem spanischen Festland (Valencia, 1953) aus. Der erste Cursillo außerhalb Spaniens fand, ebenfalls 1953, in Kolumbien statt; das war auch der erste Cursillo für Frauen. Von den USA, wo er 1957 seinen Anfang nahm, verbreitete er sich in den englischsprachigen Ländern.

cursillo in Österreich

Der spanische Claretiner P. Josef García-Cascales hielt in den Pfingsttagen 1960, vom 3. -6. Juni, in Heiligenkreuz (NÖ) den ersten Cursillo in Österreich ab. 1975/76 konnte, unterstützt durch großzügige Spenden der Cursillistas und der Erzdiözese, in Wien 8., Bennogasse 21, das Haus Claret erbaut werden, das Sitz des österreichischen Nationalsekretariats und des Wiener Diözesansekretariats wurde. Ausgehend von Wien kam der Cursillo in den deutschen Sprachraum (1961 in der Diözese Rottenburg, 1970 in Südtirol) sowie nach Mittel- und Osteuropa. 1974/75 konnten unter der Leitung des Priesters Andrija Vrane die ersten Cursillos in Kroatien stattfinden.
Zu Pfingsten 2010 feierte die Cursillobewegung im Stift Kremsmünster (OÖ) ihr 50-jähriges Bestehen in Österreich unter dem Motto „Wir – Christen der Zukunft“.