Eines ist auf unseren Reisen und Wanderungen von nicht unerheblicher Bedeutung: die Wegweiser, die uns die Richtung zum angestrebten Ziel weisen. – 14.09.2014
Wenn wir auf die Anfänge der Glaubensweitergabe zurückblicken, zeigt sich, dass nicht Glaubenswahrheiten und Glaubenssätze weitergegeben wurden. Die Fragestellung war nicht so sehr „Was muss ich alles glauben?“, sondern vielmehr „Wie soll ich als Christ in dieser Welt leben?“
Wenn Du jetzt das neue „unterwegs“ in Händen hältst, ist wahrscheinlich für viele die Urlaubs- und Ferienzeit bereits Vergangenheit. Doch liegt in jedem neuen Tag die Kunst, neu anzufangen. Das ist ein Weg, der nicht zu einem Ende kommt.
Wir dürfen unser Leben nicht nur beschreiben, wie wir es gelebt haben, sondern müssen es so leben, wie wir es erzählen möchten. Ganz wichtig sind Gespräche – Gespräche mit der Schrift, Gespräche mit einem „geistlichen“ Menschen, Gespräche mit Büchern, die wir lesen, Gespräche mit Filmen, die wir sehen.
Die Ziele der Urlaubs- und Ferienreisen sind sehr vielfältig. So führen uns die Wege in ferne Länder oder auch an Orte unserer Heimat. Eines ist aber auf unseren Reisen und Wanderungen nicht von unerheblicher Bedeutung: die Wegweiser, die uns die Richtung zum angestrebten Ziel weisen. Auch wenn in den Zeiten der elektronischen Möglichkeiten zunehmend das „Navi“ eingesetzt wird, kann das den „alten“ Wegweiser im Gebirge oder in Gegenden mit fehlender Funkdichte nicht ersetzen.
Was für Wegweiser in der Landschaft oder im Gebirge gilt, das gilt auch für Menschen, die eine wegweisende Funktion für andere haben. Wir sind zeitlebens unterwegs, also bin ich ein homo viator. In welchen Situationen bin ich auf Wegweiser angewiesen? Wann bedarf ich der Orientierung? Wer kann mir Wegweiser sein?
Die Funktion von Wegweisern können Menschen übernehmen, denen wir uns verbunden fühlen, die uns Vorbilder sein können; Vorbilder, die durch ihr Verhalten Impulse für ein gelingendes Leben geben. Sie leben uns vor. So wird an ihrem Verhalten ablesbar, was beispielsweise Treue, Zuwendung, Empathie, Angenommensein und Bejahtwerden, Solidarität und Liebe sowie Hoffnung und Verantwortung für uns und die Gesellschaft bedeuten. Solche Wegweiser vermitteln ein Wertewissen, das nicht abstrakt und theoretisch ist, sondern im Lebensvollzug des Alltags angenommen werden kann.